Anzahl der Beiträge : 111 Anmeldedatum : 12.05.09 Alter : 58
Thema: Zeit-Erleben: Mi Jun 03, 2009 8:55 am
Anne Bancroft:
"Seit den Tagen der ersten Venus-Figurinen um 60.000 v.u.Z., - und noch bis in die Zeit des Ackerbaus ca. 2000 v.u.Z., - bildete "das Mysterium des Lebens" den eigentlichen Kern der Erdmutterrhytmen und Ihre Rituale das grösste Mysterium des (damals noch zugänglichen) Universums, - "die Mutter Erde". -
Anm.: "DIE KULTURELLE AUFERSTEHUNG DER GAIA". -
Bancroft weiter:
"Das Überwechseln von der Erdmutter zu´r Grossen Göttin des Ackerbaus", - bezeichnet Wilber als "den Wendepunkt vo´m einfachen Dasein zu´r drastischen Wirklichkeit". -
Anm.: Womit er auch recht behalten dürfte. - der Mensch war zwar "in die Zeit und auch in die Sterblichkeit / Endlichkeit gefallen", - davon abgesehen jedoch "verfügte er immerhin noch über seine Lebensspanne". - - Dieses "einfache Da-Sein" hatte damit anscheinend ein Ende, - Zeit wurde ein Zügel, den sich der Mensch umschnallte, - um "schneller zu sein", - um seine Existenz früher zu beenden. -
Bancroft weiter:
"Eine Umwertung aller Werte fand statt, und "der Mensch begann, ein Zeitgefühl zu entwickeln" ...
"Erde & Frau" sind "ein Leib" - (Anm.: "Gaia". -)
- Erst "nach der Erfindung des Pfluges" wird "die Feldarbeit dem Sexualakt gleichgesetzt". -
Helmut Uhlig zu "den ausgemalten Höhlen des Paläolithikums":
"Der Mensch ist nur ausnahmsweise körperlich anwesend", - doch ist "seine Gegenwart durch vielfältige Zeichen vertreten". -
"Der rote Ocker" und "die schwarze Manganerde", - aus denen die Farbe für die Zeichnungen gewonnen wurde, - sind das Material dieser frühesten Kunstwelt, - die zugleich religiöse und auch magische Welt ist. -
Anm.: Genauer: " ... - die zugleich "religiöse = mystische = der einen Kraft zugewandte" , - und auch "magische = die eine Kraft bewusst anwendende" Welt ist". -
Uhlig weiter:
"Leroi-Gourhan hat diese "Welt der Zeichen" entsprechend seiner systematischen Gesamteinteilung der Höhlengestaltung "nach Geschlechtern aufgeteilt": - Er sieht in einer Gruppe, die sich vo´m deutlich erkennbaren "PENIS, ÜBER SPEER, STAB, ZWEIG BIS ZU EINFACHEN LINIEN UND PUNKTIERUNGEN" erstreckt, - "MÄNNLICHE ZEICHEN", - "FRAUENUMRISSE, BES. PROFILE DER BRUST- UND GESÄSSPARTIE, VULVEN, KREISE, DREIECKE, RHOMBEN, STRICHE MIT RUNDUNG ODER DURCH QUERSTRICHE ANGEDEUTETE BUSEN" sind für ihn "WEIBLICHE ZEICHEN". -
Mit dieser Deutung, die ihn zu der Auffassung brachte, - "DIE GESAMTE EISZEITKUNST SEI AUSDRUCK DES SEXUELLEN BEWUSSTSEINS IHRER SCHÖPFER", - hatte er der bis dahin lange in der Wissenschaft vertretenen Auffassung, "die Höhlenmalereien stellten einen "JAGDZAUBER" dar, - den Boden entzogen. -
Anm.: Was mich doch ein wenig in Staunen versetzt, - denn: "JAGD" WIE "SEXUALITÄT" SIND BEIDES AUSDRUCKSFORMEN DER "EKSTASE", - und jeder Jäger wird zugeben, dass ihn sein Handeln stimuliert, - es spricht alles für eine Verbindung dieser Begriffe, - dass sich "DER JÄGER SEXUELL FÜR DIE JAGD STIMULIERTE, DIE ER EKSTATISCH ERLEBTE, UND NACH DER ER IN DEN HAFEN DER SEXUALITÄT ZURÜCKKEHRTE". - - UND DIESEM "GESAMTZYKLUS" KÖNNEN WIR "EINEN JAGDZAUBER" NENNEN. -
"SEXUALITÄT" = "DER URMOTOR DER EVOLUTION" = "DAS, WAS GAIA EMPFÄNGT"; - und somit selbstverständlich auch "Urmotorik jedweden Ausdruckes". - - Davon abgesehen jedoch "IST AUSDRUCK MITNICHTEN IMMER SEXUELL INSPIRIERT", - "KREATIVITÄT" BEZEICHNE ICH ALS "DIE FÄHIGKEIT, SICH SCHÖPFERISCH AUS- ZUDRÜCKEN", - DAS HAT MEHR MIT MAGISCHEM / DIE EINE KRAFT ANWENDEN- DEN BEWUSSTSEIN ALS MIT MYSTISCHEM / IHR ZUGEWANDTEM ODER SEXUELL SIE DURCHDRINGENDEM BEWUSSTSEIN ZU TUN. -
"KREATIVITÄT" = "DIE MÖGLICHKEIT (NOCH) UNMÖGLICHES IN DIESE WELT EINZUBRINGEN", "SEXUALITÄT" = "DIE MÖGLICHKEIT, MÖGLICHES IN DIESE WELT EINZUBRINGEN". -
Uhlig weiter:
In den Eiszeithöhlen wird "die Realität der Zeit" = "das, was den Menschen als Lebendiges umgibt", - verewigt. - - Aus Wandel wird Bestätigung, - das Leben "enthält eine Dimension jenseits des Zufälligen". - - Das Auf- und Untertauchen von Tierhorden in der Natur, - ähnlich dem Auf- und Untertauchen der Gestirne, - wird "in das Erlebnis einer ständig möglichen Begegnung verwandelt", - die sich "im Höhleninneren wahrscheinlich bei besonderen Anlässen kultisch vollzogen hat". - - Es geht "UM DIE BANNUNG DES VERGÄNGLICHEN TIERES IN DIE EWIGE GEGENWART DES MYSTERIUMS". -
Anm.: Ebenso verfährt der moderne Mensch mit seiner Sehnsucht nach Film- bzw. Musikstars. - - Er sammelt Bilder, Filme und Lieder von Ihnen, - um mit Ihnen "das Erlebnis einer ständig möglichen Begegnung zu imaginieren", - eines "EINS-SEINS JENSEITS ALLER BEGRENZUNGEN". -
- Hierbei mag man sexuell stimuliert sein, oder auch nicht, - es ist "AUSDRUCK MYSTISCHEN / SICH HINWENDENDEM BEWUSSTSEINS", - IM VERGLEICH ZU "VERKÖRPERUNG VON DARSTELLUNG UND KLANG IN EIGENEM WERK" ALS AUSDRUCK MAGISCHER WELTWIRKENSPERSPEKTIVE. -
An dieser Stelle möchte ich "MAGIE" als "UNSERE ÄLTESTE ERINNERUNG" interpretieren.- - Als "ERINNERUNG AUS DER ZEIT VOR UNSERER FORMGEBUNG"; - ALS WIR, - "WENN AUCH SCHON ALS GEISTFORMEN INDIVIDUALISIERT, - NOCH ALLE MITEINANDER IN BESTÄNDIGER VERBINDUNG STANDEN". -
- Damals war uns in der Tat "JEDE ART DER FORMERGREIFUNG MÖGLICH", - und daran erinnern wir uns, wenn wir Bilder, Filme oder Klänge uns wildfremder Personen sammeln, - darum auch lachen und singen sie für uns, - alle tun wir das aus derselben "SEHNSUCHT NACH EINHEITLICHER, UNGETRENNTER EXISTENZ", = "DAS, WAS GAIA VERGIBT". -