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Thema: Traum - Wirklichkeit: Do Jul 30, 2009 6:38 pm
Nach Mensching:
Die Ähnlichkeit zwischen mythischen Gegebenheiten und Traumgestaltungen liegt nicht nur darin, dass das berichtete Geschehen von Standpunkt eines naturgesetzlich bestimmten Weltbildes aus phantastisch ist, - dass es seiner empirisch-geschichtlichen Möglichkeit nach vielfach "unmöglich" ist, - sondern auch darin, dass sich, - wie in den Bildern des Traumgeschehens, - immanente Erfahrung, - also "Wirklichkeitserfassung", - in den Mythen ausspricht. -
Die moderne Mythenforschung lenkt immer mehr darauf den Blick, - "dass der Mythos nicht poetischer Phantasie, - sondern echter Wirklichkeitserfassung entspringt". -
Anm.: Und diese Sichtweise hat natürlich Auswirkungen auf unsere generelle Art und Weise, - diese Wirklichkeit zu definieren. - Bisher gab es da einen grossen, klaffenden Spalt, - zwischen der Art und Weise, woran man "das Erfassen der Wirklichkeit" und "das mythische Umschreiben desselben" erkennt. - Man nahm an, - es handle sich um völlig verschiedene Ebenen, - nahm an, - die mythische Umschreibung sei eine poetische Form der Erfahrungsverarbeitung gewesen, - nicht jedoch "die Erfahrung an sich". -
- In Bezug darauf zeichnet sich ein längst überfälliger Wandel aus ...
Mensching weiter:
Hier liegt nun in klarer Weise die Struktur des Symbols vor, - auch wenn sie dem Menschen mythischer Zeit nicht bewusst ist, - wenn also "der Mythos noch ungebrochen ist". - Die berichteten Vorgänge in Raum und Zeit "meinen in all Ihrer Phantastik numinose Wirklichkeit, die zeitlos ist". - Im rituellen, nachvollziehbaren Ritus, - wird diese Wirklichkeit erfasst. - Das aber ist genau "die Struktur des Symbolbeziehung", - denn die berichtetem zeiträumlichen Vorgänge "repräsentieren numinose Wirklichkeit". -
Anm.: Und nicht etwa "eine poetische Nachdichtung von Ihnen" ...
Und hierin erkennen wir den gesunden, nächsten "Polsprung im Bewusstsein dieser Menschheit", - in der (un-)endlich wiederkehrenden Erkenntnis, - "dass Erfahrung und Ausdruck der Erfahrung immer Eines sind", - und dass jegliche "objektive Weltbeschreibung" uns genau in dem Ausmass von der von uns zu erfassenden Wirklichkeit trennt, - wie wir in der Vergangenheit annahmen, dass sie sie für uns alle greifbar macht. -